Seien wir ehrlich. Es gibt genügend Geld. Im Laufe der Jahrzehnte seit der Währungsreform nach dem Weltkrieg konzentrierten sich große Geldmengen immer mehr in den Händen einiger weniger. Es mag ihnen gegönnt sein. Es zeigt: Das Leistungsprinzip funktioniert. Doch dieses Geld ruht teilweise und fehlt, um die Wirtschaft in Gang zu halten.
Erfolgreiche Geschäftsleute, Unternehmer und Privatiers konzentrieren einen Großteil des Geldvermögens in ihren Händen. Nur: Gelder, die auf Sparbüchern hocken und zur Beruhigung vor Zukunftsängsten dienen, kurbeln die Wirtschaft nicht an. Geld, welches sich in den Händen von Menschen befindet, die wenig ausgeben ist Gift für jede Volkswirtschaft. Der Ansatz, den Menschen Geld in die Hände zu geben, die es auch ausgeben und tüchtig zum Wohl der Wirtschaft und damit zum Erhalt von Arbeitsplätzen konsumieren werden, verspricht Erfolg.
Ja wozu sind denn dann die Sparguthaben auf deutschen Banken gut? Wenn Klara Müller das, was ihr monatlich übrig bleibt, zur Bank trägt und aufs Sparbuch einbezahlt, kann diese Bank davon Kredite vergeben. Klara Müller ist sich dessen nicht bewusst, dass sie dieses Geld möglicherweise im Notfall nicht ausbezahlt bekommt. Die Bank hat es verliehen. Tritt der Notfall XY ein – nehmen wir zum Beispiel eine Massenarbeitslosigkeit oder eine Wirtschaftskrise – und alle Menschen rennen am gleichen Tag zu den Banken, um an ihr sauer Erspartes zu kommen, trifft sie nach dem ersten Schock gleich ein Zweiter: Die Bank schließt wegen Zahlungsunfähigkeit. Der Spiegel hat schon im Oktober 2010 einen interessanten Artikel über das Blankoversprechen der Bundesregierung geschrieben, allen Bürgern eine Garantie für ihre Geldanlagen zu geben. Wohlgemerkt: Ein Versprechen der Bundesregierung und kein verpflichtendes Gesetz.
Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild: Geldknappheit – sei es aufseiten der Banken oder aufseiten von Klara Müller – führt am Markt zur Katastrophe. Findige Menschen haben nun einen Ausweg gesucht und gefunden. Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) für jedermann und jedefrau.
© 2013 Hans-Jürgen John
Hans-Jürgen John ist auf Twitter, auf Facebook und bloggt u.a. auf Johntext Schweiz.