Wie man Probleme löst und Ziele erreicht (3) von H.-J. John und A. Wendt

Habe ich ein Energieproblem? (1)

Sie wissen schon: Die Sache mit der Motivation. Jeder kennt am besten selbst die Kniffe, mit denen er sich unter „Strom“ setzen kann. Der eine trinkt eine Cola in der schriftlichen Abiturprüfung zur Mobilisierung aller geistigen Kräfte, die andere wird sich mit einem neuen Outfit belohnen, falls sie die Führerscheinprüfung besteht.

Wieder andere brauchen Negatives, um voranzukommen. Die Eltern, die mit Taschengeldentzug drohen, falls die Noten nicht besser werden. Oder die Hausfrau, die aus Angst vor der finanziellen Zukunft im Abendkurs einen dritten Beruf lernt, während Papa zu Hause müde vor dem Fernseher einschläft, obwohl er auf die Kinder achten sollte.

Alles nicht weiter schlimm. Es gibt kein Energieproblem. Hier ein paar Beispiele dazu:

„Tankstelle“, ist das Erste was Sie denken und vor dem geistigen Auge sehen, wenn Sie ohne Benzin mit dem Auto unterwegs liegen bleiben.

„Ich muss etwas essen“, fühlen Sie, wenn der Magen knurrt und der Kopf gleichzeitig meldet, dass der Körper seit fünf Stunden nichts mehr zu sich genommen hat.

„Aufladen“ hören Sie Ihre Freundin sagen, wenn Ihr Handy piepst und Sie sehen, dass es nicht mehr funktioniert.

Wir könnten mit den Beispielen fortfahren. In jeder dieser drei Situationen geht es um Energie, die verbraucht wurde und ohne die es schwerlich weiter gehen kann.

Wenn Sie nun ein Problem haben, woran denken Sie, was fühlen Sie? Testen Sie sich. Ist es Angst, Leere, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit, Trauer oder gar schon Gleichgültigkeit? Alles weiter nicht schlimm.

Der erste Schritt bei jeder Problemlösung ist ganz einfach. Es fehlt an Energie. Schauen Sie sich die Beispiele oben an. Kein Benzin, also wird einfach getankt. Länger nichts gegessen? Wir gehen zum Bäcker an der Ecke oder in den Supermarkt. Das Handy ist leer? Wir laden es einfach an der Steckdose auf.

Also denken Sie einfach mal an die unendliche Energiequelle, die in Ihnen ist. Unsere Vorfahren haben noch mit Löwen, Schlangen und Bären gekämpft. So nebenher ein paar Eiszeiten überdauert, ganz zu schweigen von durchlittenen Krankheiten, verheerenden Meteoriteneinschlägen und biblischen Sintfluten. Nur die Härtesten überlebten und Sie sind einer von deren Blut, deren Nachkomme, nur hat Ihnen das bisher niemand gesagt. Sie waren sich dessen nicht bewusst.
Wieso gibt es Reiche und Arme, Bundestagsabgeordnete und Strassenmusiker, Bauarbeiter und hoch bezahlte Bankmanager? Na, die Erfolgreichen sind vielleicht intelligenter? Falsch. Die haben eben Beziehungen, Vitamin B wie man sagt? Falsch. Diese Leute haben weniger Probleme? Falsch.
Der einzige Unterschied besteht darin, dass Menschen, die erfolgreich sind, wissen, dass sie alles erreichen können. Sie sind sich der unendlichen Energie bewusst, die in jedem Menschen wohnt wie ein Grislybär in der Höhle. Bei den einen, die wegen ihrem Schicksal verzweifeln, hält der Grislybär gerade Winterschlaf. Bei den anderen ist er hellwach, bereit aktiv zu werden.

© 2010 Hans-Jürgen John und Achim Wendt

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